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Referenzen - was andere über Könnecke sagen

"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit". Dieser treffliche Satz des lebensklugen Karl Valentin ist das, was ein Lehrer seinem Schüler zu eigenem künstlerischen Tun mit auf den Weg geben kann. Der rennomierte, mehrfach ausgezeichnete Berliner Bildhauer Matthias Könnecke ist Lehrer par excellence.

Ein Glück, ihm zu begegnen, mehr noch, ihm als Mensch zu begegnen: humorvoll, klassisch gebildet, offen, ein Liebhaber der schönen Künste. Selten noch findet man Pädagogen, die gleich ihm, die Maßstäbe der Kunst, die zu erreichende Vollkommenheit einer künstlerischen Aussage im Rahmen der Fertigkeiten und Anlagen des Lernenden vermitteln können.

Der Lehrer bedrängt dabei nicht die Vorstellungen des Schülers, er formt sie behutsam. Er wacht gleichsam über das Gelingen der Schülerarbeit, öffnet dabei das Auge für das Vollkommene, für die Korrektheit der Ausführung. Meister Könnecke hat Geduld, er fordert aber die Hingabe zur Arbeit.

Wer je mit Klüpfel und Eisen dem Klotz geduldig Span um Span abgenommen hat, um im Holz "die Form zu finden", der weiß, wovon die Rede ist. Unbeschreiblich das Glück über das Erreichte. Philosophisch gesehen, ist das kaum mehr als eine Charakterschulung, aber eine wunderbare. Das Ziel ist nur mit Vertrauen überhaupt erreichbar. Es ist Matthias Könnecke entgegenzubringen, wird nobel entgolten.

Dr. Thomas Gross, Potsdam

Lieber Matthias,
Ich möchte Dir als dem Fachbereichsleiter Kunst der VHS und auch als Freund auf diesem Weg mein herzliches Dankeschön ausdrücken für die unendliche Mühe und Geduld, die Du aufgebracht hast, mich und meine Kommilitonen im Modellierkurs zu unterrichten.

Diese Zeilen schreibe ich unter dem Glanz des gebrannten und glasierten Torsos. Dieses Kunstobjekt, als das ich es bezeichnen möchte und welches unter der tatkräftigen Mithilfe Deiner künstlerischen Fähigkeiten entstanden ist, hat bereits seinen festen Standplatz in meiner Wohnlandschaft. Von allen Seiten sichtbar, erinnert mich der Torso an schönen Lehrstunden, die Du uns beschert hast und ich verbleibe noch einmal mit herzlichem Dank, Dein Freund Tom.

Tom, Berlin

"Quer zum Verlauf der Form, von innen nach außen modellieren und immer verdichten." Diese Worte unseres "Meister Könnecke" haben sich in unsere Köpfe eingebrannt.

Nun schaue ich mir das Ergebnis des Modellierkurses, den Kopf eines älteren Mannes, an und staune über mich selbst: Nie hätte ich gedacht, dass ich in der Lage bin, aus einem Klumpen Ton einen so ausdrucksvollen Charakterkopf zu modellieren.

Und so hatte jeder von uns Teilnehmern sein persönliches Erfolgserlebnis während des 5-monatigen Kurses zu dem wir uns einmal wöchentlich für 3 Stunden trafen. Wir, eine kleine 4er Gruppe, arbeiteten in einer sehr angenehmen Atmosphäre, geprägt durch Phasen der konzentrierten Ruhe,lebhaften Gesprächen und Lachen.

Gute Tipp's und die helfende Hand von Matthias kamen immer zur rechten Zeit.

Rainer Kronshage, Berlin

Die Liebe zu der spröden Dame namens Kunst

"Ich habe vom unbearbeiteten Rohstoff bis zum Fertigprodukt alle Fäden in meiner Hand", sagt Matthias Könnecke aus Tempelhof zufrieden. Denn das ist es, was dem 41jährigen Bildhauer und Kunstpädagogen vor allem an seiner Arbeit gefällt. Der Entwurd und die Fertigstellung von Skulpturen und Portraits sind sein Broterwerb. Die "Polarität dynamischer und statischer Kräfte", die Spannung zwischen Bewegung und Stillstand, ist das Hauptthema seiner frei entworfenen Figuren, die andere schlichter als "abstrakt" bezeichnen würden.

Sein liebstes Ausgangsmaterial sind dabei Harthölzer wir Eiche, Esche und Ulme, "weil sie mir Widerstand leisten", so Könnecke. Portraits, Kopf-Skulpturen - meistens Auftragsproduktionen - modelliert er dagegen grundsätzlich aus Ton. Dafür legen Liebhaber zwischen 1.500 und 1.800 Mark auf den Tisch. Für sein abstrakten Skulpturen verlangt der Bildhauer um die 3.000 Mark.

Zu seinen Lieblingsmodellen zählen Gert Fröbe und Moshe Menuhin; letzteren porträtierte er sogar lediglich mit einem Foto als Vorlage. "Ich versuche dabei immer das geistig-seelische der Persönlichkeit gestalterisch hervorzuheben, ohne jedoch das Gesicht zu karikieren", erklärt Könnecke.

Für seine Werke benötigt der Künstler nicht nur Fingerfertigkeit sondern vor allem viel Ruhe und Konzentration. "Das ist harte, oft wirklich schweißtreibende Arbeit", sagt Könnecke. "Kunst ist zu 10 Prozent Inspiration und zu 90 Prozent Transpiration", zitiert Matthias Könnecke bei dieser Gelegenheit einen seiner Lieblingsautoren Umberto Ecco. "Es hat wenig Sinn, darauf zu warten, daß mich die Muse küßt. Ich muß in die Arbeit eintauchen und vertrage nicht einmal Musikberieselung dabei", beschreibt der Bildhauer sein Schaffen.

Könnecke ist "Berliner aus Leidenschaft"; geboren in Schöneberg, aufgewachsen in Friedenau, lebt er seit zehn Jahren im Bezirk Tempelhof. Schon in der Schule entdeckte er seine Liebe zum Zeichnen. Noch heute bietet er nebenbei Aquarellkurse an und malt "ein bißchen für den Eigenbedarf". In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule organisiert er vom 8. bis 17. April eine Reise nach Florenz unter dem Titel "Michelangelo sehen und malen" an (Kurs-Nr. 8 000, Infos über VHS-Tempelhof, Tel: 7560-3511).

Zur Bildhauerei kam er durch die frühe Blindheit seines Vaters. "Ich mußte die Welt für ihn mit beobachten und in Form von Plastiken zum Ausdruck bringen." Das Studium der Kunstpädagogik und Bildhauerei in Berlin, Bremen und Stuttgart schaffte die Grundlage für seine heutige Arbeit. Für Liebe und Familie blieb da keine Zeit: "Ich habe seit 20 Jahren eine Beziehung mit einer sehr spröden Dame namens Kunst. Und ich genieße das ungeheuere Privileg, daß mich meine Arbeit beglückt."

Der Tagesspiegel, Berlin 01.05.1994